Es ist beeindruckend, wie selbstverständlich wir heute auf KI zurückgreifen. Präsentationen entstehen schneller, Argumente lassen sich sortieren, Formulierungen wirken ausgewogen und durchdacht. KI ist ein hilfreiches Werkzeug – und wir sollten es nutzen.
𝗔𝗯𝗲𝗿 𝗶𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗿𝗶𝗰𝗵𝘁𝗶𝗴𝗲𝗻 𝗥𝗲𝗶𝗵𝗲𝗻𝗳𝗼𝗹𝗴𝗲:
1. Erst die eigene Rhetorik und Expertise.
2. Dann KI als Assistenz für Feinschliff.
3. Am Ende die menschliche Prüfung und Überarbeitung.
Denn nicht die Maschine entscheidet über Qualität – sondern der Mensch, der sie führt.
𝗗𝗶𝗲 𝗲𝗶𝗴𝗲𝗻𝗲 𝗥𝗵𝗲𝘁𝗼𝗿𝗶𝗸: 𝗨𝗿𝘀𝗽𝗿𝘂𝗻𝗴 𝗷𝗲𝗱𝗲𝗿 𝗦𝘂𝗯𝘀𝘁𝗮𝗻𝘇
Wer schon einmal einen guten Vortrag erlebt hat, kennt den Moment nach dem letzten Satz: die Fragerunde. Dort zeigt sich, ob jemand ein Thema wirklich durchdrungen hat – oder ob nur der Vortrag geglänzt hat. Ohne Skript offenbaren sich Tiefe, Zusammenhangsdenken und Souveränität.
Deshalb beginnt jeder gute Text – jeder Vortrag, jedes Skript – bei uns selbst:
- Was weiß ich wirklich? (Glaubwürdigkeit)
- Was will ich erreichen? (Absicht)
- Was davon ist tragfähig? (Struktur)
- Was kann ich begründen – und was klingt nur gut? (Argumentation)
𝗗𝗮𝘀 𝗶𝘀𝘁 𝗱𝗲𝗿 𝗕𝗲𝗴𝗶𝗻𝗻 𝗮𝗹𝗹𝗲𝗿 𝗦𝘂𝗯𝘀𝘁𝗮𝗻𝘇: 𝗚𝗲𝗶𝘀𝘁, 𝗖𝗵𝗮𝗿𝗮𝗸𝘁𝗲𝗿, 𝗘𝗹𝗼𝗾𝘂𝗲𝗻𝘇.
Diese Arbeit ist nicht delegierbar und bildet die notwendige Grundlage, bevor KI überhaupt ins Spiel kommen darf.
Echte Expertise zeigt sich in:
– Verstehen statt Wiedergeben
– Einordnen statt Auflisten
– Verbinden statt Nachsprechen
– Übertragen statt Kopieren
Ein Satz kann brillant klingen – und dennoch inhaltlich dünn sein.
Das verhindert nur eines: eigene gedankliche Arbeit.
KI als Assistenz - erst nach dem eigenen Entwurf
Erst wenn die eigene Idee steht, das Skript formuliert ist und die Argumentation trägt, wird KI zur nützlichen Begleiterin.
Sie kann:
- Texte glätten
- Struktur klarer darstellen
- Formulierungen verfeinern
- Kernbotschaften präzisieren
- Varianten erzeugen, die neue Blickwinkel öffnen
Aber KI kann eines nicht: Entscheiden, was Substanz hat.
ChatGPT & Co. erzeugen Texte, die konsistent wirken und daher leicht mit Kompetenz verwechselt werden. Doch KI simuliert nur Wahrscheinlichkeit – keine Wahrheit. Sie liefert Material, aber kein Verständnis. Deshalb ist KI der zweite Schritt – niemals der erste.
𝗗𝗶𝗲 𝗲𝗶𝗴𝗲𝗻𝗲 𝗣𝗿ü𝗳𝘂𝗻𝗴: 𝗱𝗲𝗿 𝗲𝗻𝘁𝘀𝗰𝗵𝗲𝗶𝗱𝗲𝗻𝗱𝗲 𝗦𝗰𝗵𝗿𝗶𝘁𝘁
Gerade weil KI so überzeugend formuliert, ist der dritte Schritt entscheidend:
𝗱𝗮𝘀 𝗸𝗿𝗶𝘁𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗣𝗿ü𝗳𝗲𝗻, 𝗕𝗲𝘄𝗲𝗿𝘁𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 Ü𝗯𝗲𝗿𝗮𝗿𝗯𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗞𝗜-𝗘𝗿𝗴𝗲𝗯𝗻𝗶𝘀𝘀𝗲.
Ohne diesen Schritt delegieren wir nicht nur Formulierungen – sondern unser Denken.
𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 𝗗𝗶𝗲 𝗿𝗶𝗰𝗵𝘁𝗶𝗴𝗲 𝗥𝗲𝗶𝗵𝗲𝗻𝗳𝗼𝗹𝗴𝗲 𝗲𝗻𝘁𝘀𝗰𝗵𝗲𝗶𝗱𝗲𝘁 𝗮𝗹𝗹𝗲𝘀
- Die eigene Rhetorik schafft die Idee, die Struktur, die Gedanken.
- KI verfeinert, sortiert, präzisiert.
- Der Mensch prüft, vertieft und verantwortet.
- KI hilft beim Formulieren.
Aber Formulierungen sind nicht das Problem unserer Zeit. Substanz ist es. - Wer sein Thema versteht, bleibt souverän – auch wenn die KI schweigt.
𝗥𝗵𝗲𝘁𝗼𝗿𝗶𝗸 𝗯𝗲𝘄𝗮𝗵𝗿𝘁 𝗧𝗶𝗲𝗳𝗲.
𝗘𝘅𝗽𝗲𝗿𝘁𝗶𝘀𝗲 𝘁𝗿ä𝗴𝘁 𝗚𝗲𝘀𝗽𝗿ä𝗰𝗵𝗲.
𝗨𝗻𝗱 𝗞𝗜 𝘇𝗲𝗶𝗴𝘁, 𝘄𝗲𝗿 𝗯𝗲𝗶𝗱𝗲𝘀 𝘄𝗶𝗿𝗸𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗯𝗲𝘀𝗶𝘁𝘇𝘁.